Die III. Olympischen Spiele 1904 in St. Louis




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Die III. Olympischen Spiele 1904 in St. Louis

Beitragvon fcbfan87 » 15.02.2008, 19:45

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Die Spiele der III. Olympiade wurden vom 1. Juli 1904 – 23. November 1904 in St. Louis (USA) ausgetragen.

Das IOC hatte die Spiele zunächst an Chicago vergeben, das sich gegen New York durchgesetzt hatte – die amerikanische Regierung um Präsident Theodore Roosevelt bat aber um Verlegung nach St. Louis, da dort die Weltausstellung stattfand und die Stadt ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Von den 390 seitens der gastgebenden US-Amerikaner gemeldeten Sportarten wurden nur 102 anerkannt (von denen das IOC heute nur noch 17 angibt). Darunter befanden sich immer noch so exotische Disziplinen wie Tabakweitspucken. Die Spiele wiederholten die organisatorischen Fehler der vorangegangenen Spiele in Paris. Die Organisation war chaotisch, die Anzahl der Wettkämpfe zu hoch und der Zeitraum zu lang. Zudem gingen die olympischen Wettkämpfe, die sich über viereinhalb Monate hinzogen, im Rahmen der Weltausstellung weitgehend unter. Die Kritik an den Spielen, zu denen Coubertin erst gar nicht angereist war, als einem teilweise sportlich nicht ernst zu nehmenden „Western-Spektakel“ führte dazu, dass bereits zwei Jahre später „Zwischenspiele“ in Athen stattfanden.

Die meisten Wettkämpfe wurden im Stadion Francis Field durchgeführt.

Höhepunkte

Erstmals erhielten die Erst-, Zweit- und Drittplatzierten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen.
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Herausragende Sportler

Raymond Ewry (mit insgesamt zehn ersten Plätzen der erfolgreichste Olympiateilnehmer aller Zeiten), Olympiasieger im Standhochsprung, Standweitsprung und Standdreisprung

Archie Hahn, der Meteor von Milwaukee, Olympiasieger im 60-, 100- und 200-m-Lauf

Erwähnenswertes

Die hohen Reisekosten nach Übersee führten – im Vergleich zu den Spielen von 1900 – fast zu einer Halbierung der Teilnehmerzahlen.

An den 94 Wettbewerben, die gemeinhin zum Olympischen Programm gezählt wurden, nahmen nur 42 nichtamerikanische Athleten teil.

Archie Hahn siegte über 60 m, 100 m und 200 m. Im 200 m-Finale wurden seine drei Gegner wegen „falscher Starts“ mit je einem Strafyard belegt, den sie also zusätzlich laufen mussten. Hahn hatte seine Konkurrenten verunsichert und so Frühstarts provoziert.

John Patrick Lydon coachte das Fußballteam des Christian Brothers College, setzte sich in den Spielen selber als Spieler ein und nahm auch erfolgreich am olympischen Box-Turnier 1904 teil, wo er Olympia-Dritter im Weltergewicht wurde.

Die Sportarten Bogenschießen, Boxen, Radsport, Ringen, Roque und Tennis sowie viele Einzelwettbewerbe in anderen Sportarten wurden nur von US-Amerikanern bestritten.

Zum ersten Mal waren auch Teilnehmer aus Afrika vertreten; acht Südafrikaner. Zwei von ihnen, die eigentlich Arbeiter einer südafrikanischen Messegesellschaft in St. Louis waren, starteten beim Marathonlauf. Die beiden Stammesangehörigen der Zulus waren eigentlich extra aus Südafrika engagiert worden, um als Attraktion bei der Weltausstellung zu wirken.

Deutschland stellte insgesamt 17 Athleten und war damit die drittstärkste Nation nach den US-Amerikanern (574) und den Kanadiern (52). 26.000 Goldmark kostete die Expedition der deutschen Mannschaft nach St. Louis, die in zwei Gruppen per Schiff und Bahn die Reise angetreten hatte. Die Deutschen gewannen alle vier Goldmedaillen im Schwimmen.

- Der US-Amerikaner Frederick Lorz, der beim Marathonlauf als Erster im Stadion einlief wurde disqualifiziert, da er die Strecke zwischen Kilometer 14 und Kilometer 34 mit dem Auto eines Betreuers zurücklegte. Er wurde auf Lebenszeit für die Olympischen Spiele gesperrt, obwohl er sich anscheinend nur einen Scherz erlauben wollte. Sein Landsmann Thomas Hicks bekam beim Marathon von seinem Trainer nach 35 km einen Brandy mit Strychnin und gewann Gold, erlitt allerdings noch im Stadion einen lebensgefährlichen Zusammenbruch. Schmerzstillende Mittel waren damals durchaus üblich, da eine heute undenkbare Einschränkung, den Athleten schwer zu schaffen machte: Die Getränkeaufnahme war bei den ersten Marathonläufen noch untersagt, das Austrocknen der Athleten war an der Tagesordnung.

Die Gemischte Mannschaft bestritt nur zwei Wettbewerbe: Im Mehrkampf beim Turnen gewann eine Mannschaft mit Sportlern aus den USA und Österreich die Goldmedaille. Beim Florett-Fechten bestand diese aus Sportlern aus den USA sowie Kuba und wurde Zweiter.

Wettbewerbe

Von über 300 vom Organisationskomitee vorgeschlagenen Sportarten wurden schließlich 102 offiziell zu den Olympischen Spielen 1904 zugelassen. Allerdings war die Grenze zwischen den olympischen Wettkämpfen und den Schauveranstaltungen im Rahmen der Weltausstellung durchaus fließend, weswegen die Spiele als „Westernshow“ kritisiert wurden. Das IOC gibt heute nur noch 17 Sportarten für diese Spiele an. Grund dafür dürfte sein, dass Stockfechten, Tonnenspringen oder gar Tabakweitspucken als peinlich angesehen werden. Basketball war Demonstrationswettbewerb.

* Basketball
* Bogenschießen
* Boxen
* Fechten
* Fußball
* Gewichtheben
* Golf
* Lacrosse
* Leichtathletik
* Radsport
* Ringen
* Roque
* Rudern
* Schwimmen
* Tauziehen
* Tennis
* Turnen
* Wasserball
* Wasserspringen

(dh/Danke an wikipedia)
"Was rein geht, kommt raus!" (Bruce Darnell)

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